Wie kann es Therapeutinnen und Therapeuten gelingen, mit Spannungen und Krisen in der Therapiebeziehung umzugehen? Prof. Antje Gumz, Leiterin des Fachbereichs Psychosomatik und Psychotherapie an der PHB, hat hierzu im Vandenhoeck & Ruprecht-Verlag ein neues Buch veröffentlicht, das Konzepte, Forschungsbefunde, Techniken und Methoden zum Umgang mit schwierigen Therapiesituationen vorstellt.
Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung ereignen sich zwangsläufig im Verlauf jeder Psychotherapie. Solche „alliance ruptures“ bieten die Chance für eine korrigierende emotionale Erfahrung, bergen gleichzeitig aber ein hohes Risiko für vorzeitige Therapieabbrüche und schlechte Therapieergebnisse. Häufig gelingt es Therapeuten und Therapeutinnen nicht ausreichend, konstruktiv damit umzugehen.
In einer neuen Publikation beschreibt Prof. Antje Gumz, Leiterin des Fachbereichs Psychosomatik und Psychotherapie an der PHB, Konzepte, hilfreiche Techniken und innovative didaktische Methoden, die Therapeuten und Therapeutinnen an dieser Stelle unterstützen können. Dazu gehören etwa das allianzfokussierte Training und der FIS-Test (Facilitative Interpersonal Skills Test), ein Test zum Messen interpersoneller Fähigkeiten von Therapeuten. Beides sind Instrumente, die Ergebnisse aus aktuellen Forschungsergebnissen integrieren, die unter Leitung von Prof. Antje Gumz an der PHB durchgeführt werden. Der FIS-Test etwa wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „What makes a good therapist?“ an der PHB entwickelt und geprüft.
Zur Person:
Prof. Antje Gumz ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie ausgebildete Psychoanalytikerin und systemische Therapeutin. An der PHB leitet sie den Fachbereich Psychosomatik und Psychotherapie sowie den Ausbildungsstudiengang in Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie.
Reproduzierbarkeit ist ein wichtiges definitorisches Kriterium empirischer Forschung. Es bedeutet, dass etwa Experimente unter den gleichen Bedingungen die gleichen Ergebnisse hervorbringen sollten. Many Labs 5, ein groß angelegtes internationales Forschungsprojekt, an dem auch Prof. Katrin Rentzsch von der PHB beteiligt war, hat in den letzten Jahren erneut die Reproduzierbarkeit psychologischer Forschungsergebnisse untersucht. Die Resultate wurden nun im Fachmagazin „Advances in Methods and Practices in Psychological Sciences“ veröffentlicht. Die insgesamt elf Artikel nehmen die gesamte Herbstausgabe des Journals ein und könnten die Debatte über die Bedingungen und Kriterien psychologischer Forschung neu entfachen.
Bereits im Jahr 2015 hatten Forscher im sogenannten „Reproducibility Project: Psychology“überraschende und alarmierende Ergebnisse für die Psychologie zu Tage gebracht: bei dem Versuch, 100 Forschungsergebnisse, die im Jahr 2008 in anerkannten Journals publiziert worden waren, zu replizieren, kamen die Forscher in weniger als 40 Prozent der Fälle zu den gleichen Ergebnissen wie die Originalautoren. Dies löste in Fachkreisen eine umfassende Debatte über die Aussagekraft psychologischer Forschung aus. Dabei führten jedoch Kritiker des Replikationsprojekts an, dass einige der Replikationsfehlschläge u.a. auf inadäquate Stichprobengrößen zurückzuführen seien.
Nach drei Replikationsversuchen: Effektstärke durchschnittlich 78 Prozent geringer als bei Originalstudien
Koordiniert durch das Center for Open Science (COS) hat nun ein Team von 171 internationalen Forschern – unter ihnen auch Prof. Dr. Katrin Rentzsch von der PHB – in dem groß angelegten internationalen Forschungsprojekt Many Labs 5 geprüft, inwiefern die Ergebnisse des „Reproducibility Project: Psychology“ zutreffend waren. Dabei wurden zehn Studien aus dem Replikationsprojekt von 2015 ausgewählt, deren Durchführung von den Originalautoren kritisiert worden waren. Sie wurden in zwei Varianten neu aufgelegt: einige Labs verwendeten bei Vergrößerung der Stichproben die ursprünglichen Designs – andere Labs nutzten Forschungsdesigns, die vorher einen zusätzlichen Peer-Review-Prozess durchlaufen hatten. Jede der Studien wurde außerdem präregistriert.
Das Ergebnis: die neu aufgelegten Studien ergaben eine durchschnittliche Effektstärke (r= .05), die der des Replikationsprojektes von 2015 sehr ähnlich war (r= .05) und sich deutlich von der der Originalstudien (r= .37) unterschied. Damit haben für diese zehn ausgewählten Studien drei verschiedene Replikationsversuche eine Effektstärke ergeben, die durchschnittlich 78 Prozent geringer war als die der jeweiligen Originalstudie.
Prof. Rentzsch: „Prinzipien von Open Science sollten zum Goldstandard wissenschaftlicher Forschungsarbeit werden“
Was bedeutet das für die psychologische Forschung? Für Prof. Katrin Rentzsch hat das Projekt klare Implikationen. „Es gibt keine Ausreden mehr“, so Prof. Rentzsch. „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass in der Vergangenheit einige Studien in der Psychologie methodische Probleme hatten und trotzdem publiziert wurden. Und obwohl die Kritik an dem Replikationsprojekt von 2015 methodisch an einigen Punkten gerechtfertigt und hilfreich war, zeigt unsere aktuelle Arbeit auch, dass seine Ergebnisse zutreffend waren.“
Wissenschaftliche Fachmagazine haben in den letzten Jahren ihre methodologischen Standards an Publikationen deutlich erhöht – Prof. Katrin Rentzsch sieht dennoch auch heute noch Verbesserungsbedarf bei einem Teil aktueller Studien. „Aus meiner Sicht sollten Prinzipien von Open-Science wie die Präregistrierung zum Goldstandard psychologischer aber auch generell wissenschaftlicher Forschungsarbeit werden. Das führt zwar häufig zu weniger attraktiven Ergebnissen und bringt gerade auch für junge Forschende, die noch viel publizieren müssen, Erschwernisse mit sich. Es führt aber auch zu genaueren, realitätsgetreueren Ergebnissen – und das sollte das Hauptziel wissenschaftlicher Forschung sein.“
Zur Person:
Professor Katrin Rentzsch ist Leiterin des Fachbereichs für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie an der PHB. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Persönlichkeit und Emotionen sowie Persönlichkeit und soziale Beziehungen sowie in der Entwicklung und Validierung diagnostischer Verfahren.
Wie beeinflussen Emotionen unsere Wahrnehmung? Treffen ängstliche Menschen Entscheidungen anders als weniger ängstliche Menschen? Und wenn ja in welcher Form? Mit diesen Fragen hat sich Nils Kraus, Doktorand im Fachbereich Allgemeine und Biologische Psychologie an der PHB, in einer aktuellen Verhaltensstudie beschäftigt. Erste Ergebnisse der Studie wurden nun als Artikel unter dem Titel „Trait anxiety is linked to increased usage of priors in a perceptual decision making task“ von der renommierten Fachzeitschrift Cognition zur Publikation angenommen. Es ist die erste Publikation, die auf Daten des psychophysischen Labors beruht, das unter Leitung von Prof. Guido Hesselmann seit 2018 an der PHB aufgebaut wird.
In der dem Artikel zugrunde liegenden Verhaltensstudie untersuchte Nils Kraus, ob ängstliche Menschen im Fall von unklarer visueller Information auf andere Strategien zurückgreifen als weniger ängstliche. Den Testpersonen wurden an einem Monitor Wolken von Punkten gezeigt, deren Bewegungsrichtung sie einschätzen sollten. Es stellte sich heraus, dass im Fall einer unklaren Ausgangslage ängstlichere Menschen weniger ihren eigenen Augen trauten und sich dafür stärker auf bereits vorhandenes Wissen und Vorannahmen verließen. Die Ergebnisse weisen laut Nils Kraus darauf hin, dass emotionale Veranlagungen und Persönlichkeitsmerkmale einen starken Einfluss darauf haben könnten, wie wir unsere Welt wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren.
Die Studie wurde im Psychophysik-Labor der PHB durchgeführt, das unter Leitung von Prof. Guido Hesselmann seit September 2018 an der PHB aufgebaut wird. Das Labor bietet neben mehreren Arbeitsplätzen für Experimente zur visuellen und auditiven Wahrnehmung einen Eye-Tracker für die Erfassung von Blickbewegungen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, peripherphysiologische Maße (z.B. die Hautleitfähigkeit) während der Experimente zu erheben. In naher Zukunft soll das Labor um eine EEG-Apparatur erweitert werden.
Die Studie wurde in Kooperation mit der FU Berlin (Prof. Michael Niedeggen) durchgeführt. Der Artikel ist unter dem folgenden Link öffentlich abrufbar: www.sciencedirect.com.
Die PHB heißt Prof. Dr. Jana Holtmann herzlich willkommen, die zum 1. Oktober 2020 die Berufung zur Professorin für Psychologische Methodenlehre angenommen hat!
Prof. Holtmann hat Psychologie, Neurowissenschaften und Statistik an der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität Berlin studiert. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der FU Berlin an Modellen zur Veränderungsmessung in der Wohlbefindensforschung. In ihrer daran anknüpfenden Dissertation hat sie verschiedene Multilevel-Strukturgleichungsmodelle für längsschnittliche Multitrait-Multimethod Daten entwickelt, die es erlauben, die Validität in der Messung von Stabilität, Variabilität und Veränderung mehrerer psychologischer Konstrukte über die Zeit zu untersuchen.
An der PHB möchte Prof. Holtmann künftig einerseits Forschungskooperationen aufbauen und den Studierenden an der PHB andererseits die Relevanz und Rolle psychologischer Methoden und statistischer Verfahren für die psychologische Forschung und Praxis nahebringen und das Interesse der Studierenden für diese Themen wecken.
„Wir freuen uns sehr, dass Prof. Jana Holtmann ab dem Wintersemester die Professur für Psychologische Methodenlehre übernimmt“, so Prof. Dr. Siegfried Preiser, Rektor der PHB. „Im Berufungsverfahren hat sie gleichermaßen ihre hervorragende wissenschaftliche Kompetenz und die exzellente Qualität ihrer Lehre demonstriert. Die Studierenden konnte Frau Holtmann außerdem bereits im vergangenen Sommersemester als Lehrbeauftragte fachlich und didaktisch überzeugen. Wir freuen uns auf Prof. Holtmann als eine wesentliche wissenschaftliche und persönliche Bereicherung unseres Teams“.
Die Familienrechtspsychologie ist eine Teildisziplin der Rechtspsychologie, die an staatlichen Universitäten in Deutschland bisher nicht mit eigenen Lehrstühlen vertreten ist. Gleichwohl wird von juristischen und psychologischen Verbänden seit Jahren darauf hingewiesen, dass eine Standardisierung familienrechtlicher Gutachten dringend notwendig ist. Als deutschlandweit erste Universität hat die PHB vor diesem Hintergrund 2018 eine Juniorprofessur für Familienrechtspsychologie eingerichtet, die von Prof. Dr. Jelena Zumbach geführt wird. Um den Austausch von familienrechtspsychologischen Forschenden und Praktiker*innen auf internationaler Ebene zu fördern, hat Prof. Zumbach nun ein neues Symposium ins Leben gerufen: das International Symposium Forensic Psychology in Family Law (FPFL). Das Symposium wird erstmals am 28. Oktober mit einem Gastvortrag von Dr. Taina Laajasalo von der Universität Helsinki stattfinden. Wir haben Prof. Jelena Zumbach zu den Hintergründen und Zielen des Symposiums befragt:
Die Idee entstand nach einem Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Michael Saini (University of Toronto, Canada), den er im Rahmen der PHB-Vortragsreihe „Vielfalt der Rechtspsychologie“ im Juni 2020 gehalten hat. In diesem Vortrag hat Prof. Saini unter anderem thematisiert, wie sich Online-Methoden in die psychologische Diagnostik von Gerichtsgutachtern in familienrechtspsychologischen Fragen integrieren lassen – ein Thema, was im Rahmen der Coronakrise viele von uns Praktikern und Wissenschaftlern beschäftigt. Mehr als 150 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern, den USA und Kanada haben den Vortrag besucht. Es ist im Anschluss an den Vortrag eine sehr interessante Diskussion unter den Teilnehmenden darüber entstanden, wie aktuelle und immer wiederkehrende Herausforderungen im Begutachtungskontext in verschiedenen Ländern angegangen werden und welche Rolle Forschung hierbei spielen kann. Ein Forum für einen solchen internationalen Austausch mit wissenschaftlichem Hintergrund gab es bislang nicht.
Was sind vor diesem Hintergrund die Ziele, die Sie mit dem Symposium verfolgen?
Ich habe das FPFL initiiert, um Praktiker und Wissenschaftler auf dem Feld der Familienrechtspsychologie aus verschiedenen Ländern zu vernetzen, praktische Erfahrungen auszutauschen und wissenschaftliche Erkenntnisfortschritte aus einer internationalen Perspektive zu diskutieren. Zu jeder Session wird eine international bekannte Referentin oder Referent zu einem bestimmten Thema einen Forschungsüberblick geben. Alle unsere Keynote Speaker kombinieren Forschungserfahrung mit einem praktischen Hintergrund. Im Anschluss an die Vorträge bieten wir viel Zeit für Diskussion unter den Teilnehmenden. Das Teilen von Praxiserfahrungen zu der Frage, wie in verschiedenen Ländern mit Herausforderungen umgegangen wird, ist ausdrücklich erwünscht. So können wir uns nicht nur untereinander kennenlernen und unser Netzwerk um viele Kontakte erweitern, sondern auch voneinander lernen, etablierte Strukturen in unserem jeweiligen Land überdenken und neue Ideen entwickeln.
Für die erste Veranstaltung am 28. Oktober haben Sie Dr. Taina Laajasalo aus Helsinki als Gastrednerin eingeladen. Können Sie etwas zum Inhalt der Veranstaltung erzählen?
Dr. Taina Laajasalo ist Adjunct Professor an der University of Helsinki in Finnland. Aktuell arbeitet sie als Spezialistin am Finnish Institue of Health and Welfare mit dem Ziel, kinderfreundliche, evidenzbasierte Justizverfahren sowie Interventionen und Hilfsangebote für Kinder, die Gewalt erlebt haben, zu entwickeln. Wir kennen uns durch Aktivitäten der European Association of Psychology and Law und es besteht bereits seit einigen Jahren eine Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Rechtspsychologie an der PHB.
Im Rahmen unseres Symposiums wird Dr. Taina Laajasalo zum Thema aufkommender Missbrauchsvorwürfe von Kindern in sorge- und umgangsrechtlichen Verfahren referieren. In Fällen, in denen es beispielsweise um den Lebensort des Kindes oder den Umgang mit einem getrenntlebenden Elternteil geht, kommen nicht selten Vorwürfe auf, ein Kind sei durch einen Elternteil missbraucht oder misshandelt worden. Diese Fälle stellen eine besondere Herausforderung für Gutachterinnen und Gutachter dar. Dr. Taina Laajasalo wird unter anderem darüber sprechen, wie diagnostisch vorgegangen werden kann, um substantielle von nicht-substantiellen Vorwürfen zu unterscheiden. Sie wird einen Überblick über die einschlägige Forschung auf dem Feld geben, einschließlich Studien zu Substantiierungsquoten, Entfremdung und Befragung von Kindern. Sie wird erläutern, wie forschungsbasierte Praktiken für den Umgang mit diesen hochkomplexen und herausfordernden Fällen aufgebaut werden können und welche Erfahrungen sie hiermit in Finnland gesammelt hat.
Zur Veranstaltung
Dr. Taina Laajasalo (University of Helsinki, Finnish Institue of Health and Welfare)
Zusammen mit zahlreichen Berliner Institutionen und Unternehmen engagiert sich die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) im diesjährigen Projekt „STADTRADELN – Radeln für ein gutes Klima“.
STADTRADELN ist ein deutschlandweiter Wettbewerb des Netzwerks Klima-Bündnis mit dem Ziel, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zu fahren und so bewusst CO2-Emmissionen zu senken. Über 400.000 Menschen aus 1.127 deutschen Kommunen haben im letzten Jahr an der Aktion teilgenommen und dabei mehr als 77 Millionen Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt.
In der Zeit vom 02. bis 22. September 2020 sammeln nun auch Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen der PHB gemeinsam Radkilometer, um dazu beizutragen, Kohlendioxid-Emissionen im Stadtverkehr zu vermeiden.
Weitere Informationen zu dem Projekt sowie die Möglichkeit, dem PHB-Team beizutreten, finden Sie unter stadtradeln.de.
Nachdem der polyvalente Bachelorstudiengang der PHB schon Anfang August vom Landesamt für Gesundheit und Soziales akzeptiert worden war, wurde er nun auch vom Berliner Senat für Wissenschaft und Forschung genehmigt. Damit können Studierende an der PHB ihr Bachelorstudium in Psychologie ab dem kommenden Wintersemester nun offiziell entsprechend der Vorgaben des neuen Psychotherapeutengesetzes beginnen.
Der neue Bachelorstudiengang Psychologie (B.Sc.) der PHB stellt einerseits den ersten Schritt auf dem Weg zur Approbation als Psychotherapeut*in nach dem neuen Psychotherapeutengesetz dar. Studierende, die sich im Anschluss in die psychotherapeutische Richtung weiterqualifizieren möchten, werden ab dem Wintersemester 2021/2022 an der PHB auch einen entsprechenden Masterstudiengang beginnen können.
Als polyvalenter Studiengang bietet der Bachelorstudiengang darüber hinaus auch eine umfassende Ausbildung in weiteren wichtigen psychologischen Anwendungsfeldern wie der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie oder der Pädagogischen Psychologie. Der Abschluss ermöglicht Studierenden damit auch in Zukunft, sich in alle Richtungen der Psychologie weiterzuqualifizieren.
Bei Fragen zu dem neuen B.Sc. Psychologie können sich Studieninteressierte bei der Studienberatung der PHB persönlich informieren und beraten lassen.
Weitere Informationen zum Bachelorstudiengang Psychologie an der PHB.
Mitten in der Covid-19-Pandemie startet an der PHB unter der Leitung von Prof. Nikola Maria Stenzel eine groß angelegte, interdisziplinäre Studie, die sich an Patienten richtet, die an chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden.
Im Rahmen der Studie soll untersucht werden, welche Folgen die Pandemie für den Alltag, das psychische Befinden und die Lebensqualität der Betroffenen hat. Das Forscherteam möchte herausfinden, welche Themen COPD-Betroffene in Bezug auf die Pandemie besonders bewegen und welche spezifischen Bedürfnisse COPD-Betroffene in dieser besonderen Zeit haben. Die Studie wird durchgeführt von der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB), der Schön Klinik Berchtesgadener Land, der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland, des COPD – Deutschland e.V., der Philipps Universität Marburg und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL).
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betrifft weltweit mehrere Millionen Menschen – mit steigender Tendenz. Eine COPD-Erkrankung schränkt den Handlungsspielraum der Betroffenen deutlich ein und hat oft weitreichende Auswirkungen auf Alltag und Lebensqualität der PatientInnen. Zusätzlich berichten Betroffene immer wieder von psychischen Beeinträchtigungen. In der Covid-19-Pandemie gehören COPD-Patient*innen zu einer der Risikogruppen, da sie nach einer Infektion mit SARS-CoV-2-Viren für einen schweren Verlauf von Covid-19 gefährdet sind.
Die Studie wird online durchgeführt, die Teilnahme ist selbstverständlich anonym. Die gewonnen Erkenntnisse sollen so schnell wie möglich dazu beitragen, den gesamten Behandlungsprozess von COPD-Patienten weiter zu optimieren.
Die Psychologische Hochschule Berlin heißt Josua Handerer als neuen Schwerpunktleiter für die neue Approbationsausbildung in Systemischer Therapie herzlich willkommen!
Als Psychologischer Psychotherapeut mit verhaltenstherapeutischer und systemischer Ausbildung ist Josua Handerer seit mehreren Jahren an der Oberbergklinik Berlin-Brandenburg tätig. Seine Ausbildung hat er unter anderem an der PHB absolviert, wo er seit einiger Zeit auch Dozent ist. Auf die Frage, was ihn an der systemischen Therapie fasziniere, sagt Handerer, es sei unter anderem die „radikale Ressourcenorientierung“ systemischen Denkens sowie das theoretische Fundament, das mit Konstruktivismus und Kybernetik sowohl der komplexen Realität menschlichen Erlebens gerecht werde als auch die Basis für verblüffend einfache Interventionen liefere. „Systemisches Denken und Handeln geht allerdings weit über die Anwendung therapeutischer Tools hinaus“, erklärt er weiter. „Für mich bedeutet es, die eigenen Annahmen immer wieder neugierig infrage zu stellen, verschiedene Perspektiven gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen und stets offen zu bleiben für unerwartete und kreative Lösungen. Ich freue mich sehr darauf, meine Begeisterung für diesen aufregenden Ansatz an andere weiterzugeben.“
Als Schwerpunktleiter des neuen Ausbildungsganges wird Josua Handerer die systemische Therapie als vierte Approbationsausbildung an der PHB mit aufbauen.
Zur Person:
Josua Handerer hat Psychologie, Theologie und Germanistik in Eichstätt, Würzburg und Wien studiert. Er ist systemischer Berater und Therapeut (Helm Stierlin Institut Heidelberg) und psychologischer Psychotherapeut mit der Fachkunde Verhaltenstherapie, die er an der PHB absolviert hat. Neben verschiedenen Weiterbildungen, u.a. in klinischer Hypnose bei Gunther Schmidt und IRRT bei Mervyn Schmucker, verfügt er über eine Zulassung als Gruppentherapeut. Beruflich arbeitet er seit mehreren Jahren als Psychotherapeut an der Oberbergklinik Berlin-Brandenburg. Darüber hinaus bietet er ambulante Psychotherapien an und ist u.a. für die PHB als Dozent tätig.
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind laut ihrer Berufsordnung dafür verantwortlich, dass ihre Berufsausübung aktuellen Qualitätsanforderungen entspricht. Hierzu haben sie angemessene qualitätssichernde Maßnahmen zu ergreifen. Doch herrscht keine Einigkeit darüber, wie solche Maßnahmen genau beschaffen sein sollen. In einer Veranstaltung der Psychotherapeutenkammer Berlin wird Prof. Dr. Frank Jacobi, Prorektor der PHB und Leiter der Approbationsausbildung in Verhaltenstherapie, gemeinsam mit Kollegen über Möglichkeiten, Chancen und Risiken von Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Psychotherapie diskutieren.
Ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in der Psychotherapie ist seit langer Zeit ein Antrags- und Gutachterverfahren, bei dem sowohl die schriftlich ausgearbeitete Falldarstellung als auch die Therapieplanung erst genehmigt werden müssen, bevor die Therapie starten kann. Dieses Verfahren soll jedoch 2022 abgeschafft und durch neue Qualitätssicherungsmethoden ersetzt werden. Hierzu bestehen allerdings einige Zweifel innerhalb der Profession: Können Fragebogenwerte zum Ergebnis einer Psychotherapie die Individualität von Patientinnen und Patienten angemessen abbilden? Wie weit soll und darf die Kontrolle einzelner Behandler/innen gehen? Und wie können nicht nur patientenseitige, sondern auch therapeutenseitige Daten geschützt werden? Wäre nicht eine selbst durchgeführte interne Qualitätssicherung im freien, selbstständigen akademischen Heilberuf Psychotherapie angemessener als eine verordnete Kontrolle anhand vorgegebener Qualitätsindikatoren? Oder muss aus Gründen des Patientenschutzes unbedingt eine entsprechende externe Kontrolle durch die Kostenträger oder andere administrative Stellen gewährleistet werden?
Die Psychotherapeutenkammer Berlin veranstaltet zu diesen Fragen am 4. März 2020 eine Diskussionsrunde unter dem Titel „Qualität in der Psychotherapie – (Wie) kann man sie messen?“. In diesem Rahmen werden unter anderem Prof. Dr. Frank Jacobi (PHB) und Prof. Dr. Cord Benecke (Universität Kassel) über Möglichkeiten, Chancen und Risiken von Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Psychotherapie referieren und diskutieren.
Veranstaltungsdetails: Mittwoch, 4.3.20, 19:30 Ort: International Psychoanalytic University (IPU), Stromstrasse 2, 10555 Berlin
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