Prof. Dr. Nikola Stenzel

Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Schwerpunkt Verhaltenstherapie)

Nikola Stenzel „Schon früh in meinem Studium entwickelte ich ein starkes Interesse für Klinische Psychologie. Besonders fasziniert hat mich dabei, hinter die Fassade eines Menschen zu schauen und ihn mit seinen Problemen, aber auch seinen Ressourcen und Stärken zu betrachten. Ich empfinde es als eine sehr bereichernde und auch sinnhafte Tätigkeit, Menschen zu helfen, ihre Probleme zu lösen und ihre Ziele zu erreichen. Besonders wichtig ist mir dabei, dass, trotz ihrer Probleme im Alltag, die Akzeptanz und Wertschätzung den Patienten gegenüber nicht zu kurz kommt, und das möchte ich auch meinen Studenten vermitteln.

Neben dem Interesse an der psychotherapeutischen Arbeit hatte ich schon immer ein starkes Bedürfnis, psychologische Zusammenhänge zu hinterfragen und zu diskutieren, weshalb auch die wissenschaftliche Seite meine Neugier geweckt hat. Vor allem die Psychotherapieforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, psychotherapeutische Interventionsverfahren zu evaluieren und zu verbessern, finde ich sehr spannend, weil man dabei so nah an und mit dem Patienten selbst arbeitet. Zudem bietet die Psychotherapieforschung die Möglichkeit, auch über die aktuelle psychotherapeutische Arbeit hinaus langfristig zu einer Verbesserung der Versorgungssituation in Deutschland beitragen.

Vor dem Hintergrund meiner langjährigen Tätigkeit als Wissenschaftlerin und Psychotherapeutin ist mir der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis ein besonders Anliegen. Dieser Transfer kann an ganz unterschiedlichen Stellen geschehen: Zum einen natürlich in der Lehre. Mir macht es Spaß, meine Erfahrungen an Studenten weiterzugeben und mit ihnen über Inhalte der Klinischen Psychologie zu diskutieren. Darüber hinaus sollte ein Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse aber auch in die Allgemeinbevölkerung erfolgen. Sowohl meine eigene therapeutische Tätigkeit als auch meine Arbeit beim „Bündnis gegen Depression“ haben mir gezeigt, wie wichtig eine Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung auch heute noch ist.

Im Rahmen meiner Tätigkeit im Leitungsteam einer Ausbildungsambulanz habe ich mehrere Jahre postgradierte Psychologen auf die Approbation vorbereitet. Ich freue mich, nun im Rahmen des Masterstudienganges an einer noch früheren Stelle ansetzen zu können und Studenten in der Klinischen Psychologie zu begleiten, nicht nur, aber auch im Hinblick auf eine mögliche spätere praktische Tätigkeit in diesem Fach.

Die Möglichkeit, praxisorientiertes Wissen zu vermitteln, wissenschaftlichen Diskurs aktiv zu gestalten und transferorientierte Projekte durchzuführen, halte ich für eine spannende Kombination beruflicher Aufgaben. Die Psychologische Hochschule Berlin bietet mir dafür mit ihrem „Scientist-Practitioner“ Ansatz ein perfektes Arbeitsfeld.“

 

Kontakt:
n.stenzel@phb.de
Tel.: 030/ 20 91 66 – 248
Am Köllnischen Park 2 | Raum 4.24

 

Forschungsschwerpunkte

Fertigkeiten und Ressourcen als transdiagnostische Konzepte in der Psychotherapie

  • Auswirkungen von Fertigkeiten und Ressourcen auf den Erfolg einer Psychotherapie
  • Entwicklung von Messinstrumenten zur Operationalisierten Fertigkeitsdiagnostik

 

Neuere Konzepte in der Behandlung chronischer Depression

  • Moderatoren und Mediatoren des Therapieerfolges bei chronischer Depression
  • Ergeben sich differentielle Effekte je nach therapeutischer Methode?

 

Postpartale psychische Erkrankungen: Entstehung, Symptomatik und Diagnostik.

 

Psychopneumologie

Diagnostik:

  • Entwicklung und Validierung von Messinstrumenten zur Erfassung von krankheitsspezifischen Ängsten und Lebensqualität bei COPD und IPF (z.B. COPD-Angstfragebogen Revised, CAF-R [engl. COPD Anxiety Questionnaire)

Krankheitsverarbeitung:

  • Symptomwahrnehmung und Symptommanagement bei chronischen Erkrankungen am Beispiel der COPD und IPF: Die Rolle krankheitsspezifischer Ängste
  • Fear Avoidance bei Chronisch Obstruktiver Lungenerkrankung
  • Lebensqualität, Belastung und Krankheitsverarbeitung bei COPD-Patienten und ihren Angehörigen: Die Effekte von dyadischem Coping
  • Ressourcen als “Schutzfaktor” bei chronischen Erkrankungen

Interventionen zur Verbesserung der Lebensqualität:

  • Behandlung psychischer Komorbiditäten von Chronisch Obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Eine randomisiert-kontrollierte Interventionsstudie.

Frau Stenzel ist Gründungsmitglied und Sprecherin der AG Psychopneumologie der DGP

Ausgewählte Publikationen

Stenzel, N.M. & deVeer, A.M. (2021). Aufbau und Förderung sozialer Kompetenz. Göttingen: Hogrefe.

Gloeckl, R., Leitl, D., Jarosch, I., Schneeberger, T., Nell, C., Stenzel, N.M., Vogelmeier, C., Kenn, K. & Koczulla, A. R. (2021). Benefits of pulmonary rehabilitation in COVID-19–a prospective observational cohort study. ERJ Open Research.
DOI: 10.1183/23120541.00108-2021.

Klein,J.P., Probst,T., Kriston,L., Assmann,N., Bailer,J., Eich,H., Schweiger,U., Stenzel,N.M., Wambach,K., Hautzinger,M., Härter,M., Schramm,E.(2020). Changes in Therapeutic Alliance and in Social Inhibition as Mediators of the Effect of the Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy: A Secondary Analysis from a Randomized Clinical Trial. Psychotherapy and Psychosomatics.
DOI: 10.1159/000506082

Reijnders, T.,Schuler, M.,Wittmann, M.,Jelusic, D.,Troosters, T.,Janssens, W.,Stenzel, N.M.,Schultz, K. &von Leupoldt, A. (2019). The Impact of Disease-Specific Fears on Outcome Measures of Pulmonary Rehabilitation in Patients with COPD. Respiratory Medicine,146, 87 -95.
DOI: https://doi.org/10.1016/j.rmed.2018.12.004.

Stenzel, N.*, Vaske, I.*, Kühl, K. & Rief, W. (2015). Prediction of End-of-Life Fears in Chronic Obstructive Pulmonary Disease – Hoping for the Best but Preparing for the Worst. Psychology & Health.
DOI: 10.1080/08870446.2015.1014816.
*geteilte Erstautorenschaft

Vaske, I., Thoene, M.F., Kuehl, K., Keil, D., Schuermann, W., Rief, W. & Stenzel, N. (2015). For better or for worse: Exploring long-term effects of dyadic coping on quality of life among couples with a partner suffering from COPD. Journal of Behavioral Medicine. DOI: 10.1007/s10865-015-9657-y.

Keil, D.C.*, Stenzel, N.*, Kühl, K., Vaske, I., Mewes, R., Rief, W. & Kenn, K. (2014). The impact of COPD-related fears on disease-specific disability. Chronic Respiratory Disease, 11(1), 31-40.
DOI: 10.1177/1479972313516881.
*geteilte Erstautorenschaft / offizielle Publikation zur Konstruktion des COPD-Angstfragebogen Revised (CAF-R, engl. COPD Anxiety Questionnaire)

Fehlinger, T., Stumpenhorst, M., Stenzel, N. & Rief, W. (2013). Comparing Various Skills: Emotion Regulation is Essential for Improving Depressive Symptoms. Journal of Affective Disorders, 144(1-2), 116-122.
DOI: 10.1016/j.jad.2012.06.015.