Prof. Dr. Renate Volbert

Professur für Rechtspsychologie

„An der Rechtspsychologie finde ich besonders faszinierend, dass man Wissen aus ganz unterschiedlichen psychologischen Grundlagenfächern auf anwendungsbezogene Fragen beziehen muss. In meinem Forschungsschwerpunkt – der Aussagepsychologie – geht es einerseits um Wahrnehmung und Erinnerung, andererseits um Kommunikation und Beeinflussung, aber auch entwicklungspsychologische und klinische Fragestellungen sind tangiert. Auch nach vielen Berufsjahren finde ich, dass ich in einem ausgesprochenen spannenden Bereich arbeite. In meiner Tätigkeit erlebe ich auch die Verbindung von Forschung und Praxis als großen Gewinn. Das gibt mir die Möglichkeit, Forschungsfragestellungen so zu formulieren, dass ein klarer Bezug zu tatsächlichen Problemen in der Praxis gegeben ist.
Durch meine eigene Sachverständigentätigkeit – und durch frühere Tätigkeit in der Weiterbildung junger Kollegen und Kolleginnen – habe ich ein Bild davon entwickelt, welches Wissen und welche Unterstützung man als Rechtspsychologin oder Rechtspsychologe auf jeden Fall braucht und auf welche möglichen Schwierigkeiten und Fehler man am besten möglichst frühzeitig hingewiesen werden sollte. Vor diesem Hintergrund stellte die Aufgabe, an der PHB einen postgradualen Masterstudiengang Rechtspsychologie aufzubauen, für mich eine spannende Herausforderung dar. Mit dem aktuellen Masterstudiengang Rechtspsychologie bieten wir eine unmittelbar praxisbezogene rechtspsychologische Weiterbildung auf hohem wissenschaftlichem Niveau an.“

Kontakt:
r.volbert@phb.de
Tel.: 030/ 20 91 66 – 290
Am Köllnischen Park 2 | Raum 3.28

 

Forschungsschwerpunkte:

  • Beurteilung der Glaubhaftigkeit von Aussagen
  • Suggestion
  • Befragung bei Verdacht auf Missbrauch und Misshandlung
  • Vernehmung und Aussageverhalten von Beschuldigten

 

Ausgewählte Publikationen:

May, L., Raible, Y., Gewehr, E., Zimmermann, J., & Volbert, R. (2023). How Often and Why Do Guilty and Innocent Suspects Confess, Deny, or Remain Silent in Police Interviews? Journal of Police and Criminal Psychology, 38(1), 153–164. https://doi.org/10.1007/s11896-022-09522-w

Schemmel, J., Leve, M., Maier, B. G., Ziegler, M., & Volbert, R. (2022). Only true and fabricated baseline statements combined might improve lie, but not truth detection. Law and Human Behavior, 46, 372–384. https://doi.org/10.1037/lhb0000493

Tamm, A., Gewehr, E. & Volbert, R. (2022). “Erzähl mal, was passiert ist.“ Gesprächsführung mit Kindern bei Verdacht auf Missbrauch und Misshandlung. Report Psychologie, 47 (10), 16-22.

Leve, M., Otzipka, J. & Volbert, R. (2022). Der Weg zur Wiederaufnahme – Eine Expertenbefragung zum Vorfeld von Wiederaufnahmeverfahren. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 105(2), 113–144. https://doi.org/10.1515/mks-2021-0147

Gewehr, E., Hensel, B., & Volbert, R. (2021). Predicting disclosure latency in substantiated cases of child sexual abuse. Child Abuse & Neglect, 122, 105346. https://doi.org/10.1016/j.chiabu.2021.105346

Tamm, A., Otzipka, J., & Volbert, R. (2021). Assessing the Individual Interviewer Rapport-Building and Supportive Techniques of the R-NICHD Protocol. Frontiers in Psychology. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.659438

Schemmel, J. & Volbert, R. (2021). Therapie oder Glaubhaftigkeit. Psychotherapeutische Behandlung bei laufenden Strafverfahren. Report Psychologie, 46 (10), 14-24.

Volbert, R., & Steller, M. (2014). Is this testimony truthful, fabricated, or based on false memory? Credibility assessment 25 years after Steller and Köhnken (1989). European Psychologist, 19(3), 207–220. https://doi.org/10.1027/1016-9040/a000200