„Fehler und Wiederaufnahme im Strafverfahren“: DFG bewilligt Mittel für Forschungsprojekt von Prof. Volbert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Sachbeihilfe in Höhe von knapp 200.000€ für das Forschungsprojekt „Fehler und Wiederaufnahme im Strafverfahren“  an der PHB bewilligt. Es handelt sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (Prof. Dr. Thomas Bliesener), der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Lehrstuhl für Strafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Medienrecht (Prof. Dr. Karsten Altenhain) und der Psychologischen Hochschule Berlin, Professur für Rechtspsychologie (Prof. Dr. Renate Volbert).

 

Mit dem Forschungsprojekt soll das Problem möglicher Fehlurteile in Strafverfahren unter zwei Perspektiven adressiert werden: Es sollen einerseits potenzielle Fehler im Strafprozess erschlossen und andererseits die Möglichkeiten Verurteilter zur Geltendmachung von Fehlern analysiert werden. Dazu wird zum einen anhand von Experteninterviews die Initiierung von Wiederaufnahmeverfahren beleuchtet sowie außerdem mit Hilfe einer quantitativen Aktenanalyse von 750 Akten die gerügten Fehler und Entscheidungen im Wiederaufnahmeverfahren untersucht und weiterhin durch eine qualitative Analyse von 150 Akten erhoben, welche genauen Umstände zu den gerügten Fehlern geführt haben.  Ziel ist es, häufige Fehlerquellen und ihre Verursachung zu identifizieren und Möglichkeiten zur Vermeidung dieser Fehler für die Rechtsanwendungspraxis zu generieren. In der Berliner Arbeitsgruppe liegt der Schwerpunkt auf der Analyse von gerügten Fehlern, die aus psychologisch/psychiatrischen Gutachten resultieren bzw. umgekehrt daraus, dass entsprechende Gutachten nicht in Auftrag gegeben wurden.

 

Das Projekt startete am 1.10.2019 und hat eine Laufzeit von 30 Monaten; das Fördervolumen für die PHB beträgt 198.330 €.


Der Fachbereich Rechtspsychologie an der PHB führt Forschungsprojekte im Bereich Aussagepsychologie sowie im Bereich Familienrechtspsychologie durch. Er wird geleitet von Prof. Renate Volbert, einer der deutschlandweit führenden Expertinnen in den Bereichen der forensischen Begutachtung und Aussagepsychologie.

 

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