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Prof. Timo Storck: „Postapokalypse: Psychoanalyse der Zeit nach dem Ende der Zeit“

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Prof. Timo Storck
Prof. Timo Storck

Wie können wir damit umgehen, wenn wir befürchten müssen, dass die Welt, wie wir sie kennen, untergeht? In diesem Vortrag präsentiert Prof. Timo Storck Ergebnisse eines Fellowships am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS). Anhand von Modellen wie „Angst vor dem Zusammenbruch“ und „Nachträglichkeit“ erörtert er Möglichkeiten der Analyse von Krisen. Dabei zeigt er auf, wie die Psychoanalyse helfen kann, Krisenzustände zu analysieren und zu verstehen.

Das Wort Apokalypse bedeutet im Griechischen „Entschleierung“ oder „Enthüllung“. Im davon abgeleiteten Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff auf die Ankündigung einer Krise oder eines Zusammenbruchs. Das Wort postapokalyptisch wird entsprechend auch dazu verwendet, die Zeit zwischen der Ankündigung eines Endes und dem tatsächlichen Eintreten dieses Endes zu beschreiben.

Die Psychoanalyse hat zu dem Thema eigene Konzepte beigetragen. Mit der „Angst vor dem Zusammenbruch“ beschreibt Winnicott die Erwartung eines zukünftigen Unglücks, das einem Menschen bereits zugestoßen ist, ohne dass es psychisch verarbeitet werden konnte. Das Konzept der „Nachträglichkeit“ beschreibt darüber hinaus, dass Ereignisse zeitlich nicht immer linear erlebt werden, sondern dass das spätere Ereignis auf das Frühere eine Wirkung haben kann.

In seinem Vortrag nutzt Prof. Storck diese Modelle, um über die Möglichkeiten der Analyse von Krisen nachzudenken. Er zeigt auf, wie Methoden der Psychoanalyse helfen können, Krisenzustände zu untersuchen und zu verstehen. Darüber hinaus diskutiert er, inwiefern Krisenzustände etwas über uns selbst aussagen. „Wir können Krisen analysieren, aber gleichzeitig analysieren Krisen auch uns selbst.“

Prof. Timo Storck ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der PHB und leitet den Bachelorstudiengang in Psychologie. Er hat von Oktober 2023 bis Juli 2024 ein Forschungsstipendium am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) und widmet sich dort der Erforschung nicht-linearer Konzeptionen von Zeit. Dabei untersucht er aus psychologischer Perspektive, inwiefern Krisenerwartungen und -erfahrungen das Zeiterleben beeinflussen.

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