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Diversitytag 2024 • Dr. Simon Strick / Dr. Korinna Fritzemeyer • „Fakten, Meinungen, Gefühle: Rechte Gefühlswelten auf Social Media“

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Fakten, Meinungen, Gefühle: Rechte Gefühlswelten auf Social Media

Dr. Simon Strick
Dr. Simon Strick
Dr. Korinna Fritzemeyer
Dr. Korinna Fritzemeyer

Referierende:

Dr. Simon Strick
Medien- und Kulturwissenschaftler, Universität Potsdam / Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften

Dr. Korinna Fritzemeyer
Psychologische Psychotherapeutin (AP), Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PHB

28. Mai 2024
19:00 bis 20:30 Uhr
Hörsaal der PHB

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sektion Politische Psychologie des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)

Unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Darauf macht der Deutsche Diversity-Tag dieses Jahr am 28. Mai erneut aufmerksam. Als Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt beteiligt sich die PHB seit vielen Jahren mit öffentlichen Veranstaltungen an diesem Tag. Die diesjährige Veranstaltung findet in Kooperation mit der Sektion Politische Psychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen statt und thematisiert politische Meinungsbildung und Diskussionskulturen im digitalen Raum.

Als Experten haben wir den Medien- und Kulturwissenschaftler Dr. Simon Strick eingeladen, der affektive Strategien politisch rechter Akteure in den Sozialen Medien untersucht hat. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Korinna Fritzemeyer, Psychoanalytikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie an der PHB. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen – Anmeldungen sind über das Formular am Ende dieser Seite möglich.

 

Zur Veranstaltung:

Das Internet ist ein Raum mit großem emanzipatorischem Potential – ein Raum, der auch Menschen und Organisationen, die in der Gesellschaft keine große Stimme oder Repräsentanz haben, die Möglichkeit gibt sich zu artikulieren, zu organisieren und eigene Interessen zu vertreten. Das bietet Chancen für demokratische Gesellschaften – aber auch Gefahren. In unserer Veranstaltung zum Diversity-Tag wird der Medien- und Kulturwissenschaftler Dr. Simon Strick aufzeigen, wie rechtsextreme Akteure und Bewegungen die Freiheiten und emotionalen Tonalitäten sozialer Medien nutzen, um marktfähige Gegenrealitäten aufzubauen, mit denen sie zunehmend Anhänger und Wahlen gewinnen.

Von GamerGate bis Halle, „großer Austausch“ bis „Corona-Lüge“ – Dr. Strick zeigt, wie Akteure der Neuen Rechten Gefühlsgemeinschaften herstellen, in denen sie sich als bedroht und in ihrem Überleben gefährdet inszenieren, und Rassismus und Radikalisierung als dissidenten Kampf gegen „gefühlte Diktaturen“ erleben. Dabei stellt er dar, dass die Gefühlsangebote extremrechter Kommunikation sehr viel weitreichender sind, als es die gängigen Stereotypen von „Hasspolitik“ oder „Angstmache“ nahelegen: Rechte Kommunikation im Netz formuliert Rassismus als Empowerment, Ausgrenzung als Stolz, Hate Speech als Witz, und vieles mehr. In seinem Vortrag geht Simon Strick anhand von zahlreichen Beispielen digitaler Kommunikation auf diese Gefühlswelten ein und stellt sie in den Kontext sozialer Medien.

Anschließend wird moderiert von Dr. Korinna Fritzemeyer und im Austausch mit dem Publikum diskutiert, was dies für politische Auseinandersetzungen im virtuellen Raum aber auch im physischen Alltag bedeutet.

 

Zu den Teilnehmenden:

Dr. Simon Strick ist Medien- und Kulturwissenschaftler und Genderforscher. Er promovierte 2011 an der Humboldt Universität mit einer Monographie zu Schmerz und Biopolitik im Zusammenhang mit Race und Gender. Das Buch American Dolorologies erschien bei SUNY Press in 2014. Er hatte Positionen an der Humboldt Universität, der Universität Paderborn, dem JFK-Institut der FU Berlin, dem ZfL Berlin und der University of Virginia inne. 2018 erhielt Simon Strick eine Forschungsförderung der VW-Stiftung für das Projekt “Feeling (Alt)Right: Affektive Strategien der Online-Rechten”; das Buch Rechte Gefühle erscheint 2020 bei Transcript. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit konzentriert sich auf Gender und Race-Theorien, Populäre Kulturen, Film, sowie Medien- und Kulturanalyse. Zusammen mit Susann Neuenfeldt und Werner Türk gründete er 2009 das Theaterkollektiv PKRK. Simon Strick lebt und arbeitet in Berlin.

Dr. Korinna Fritzemeyer ist psychologische Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin (DPV/IPA/DGPT). Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie an der PHB tätig. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich transgenerative Weitergabe von Traumatisierungen in Folge von Krieg und Verfolgung sowie psychischer Missbrauch und Indoktrinationsprozesse bei militarisierten Kindern.

Zur Anmeldung

Details:

Termin:
Uhr
Veranstaltungsformat:
Standort:
Psychologische Hochschule Berlin
Am Köllnischen Park 2
10179 Berlin