
Psychologie unter politischem Diktat und Justiz
Leiterin des Teilprojekts „Psychologie unter politischem Diktat und Justiz“ im Forschungsverbund Seelenarbeit im Sozialismus (SiSaP), FH Dortmund
16.05.2023 | ab 19:00 Uhr
Online-Veranstaltung in Zoom
Zum Vortrag:
Welche Rolle hatte die Psychologie in der DDR? Welche Verlaufsbedingungen lassen sich feststellen? Die Verwendung psychologischer Erkenntnisse im Dienste einer repressiven Politik soll anhand von drei Untersuchungsschwerpunkten dargestellt werden: die akademische Psychologie in der DDR in den Diplom-Studiengängen und im Spiegel ihrer ‚Gesellschaft für Psychologie der DDR‘, die Einflussnahmen und Interessen von Ministerien oder Behörden sowie die Untersuchung der Operativen Psychologie als geheimes Lehrfach an der Juristischen Hochschule Potsdam des Ministeriums für Staatssicherheit.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Psychologie unter politischem Diktat und Justiz“ aus dem Verbundprojekt „Seelenarbeit im Sozialismus: Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie (SiSaP)“.
Zur Person:
Prof. a. D. Dr. Susanne Guski-Leinwand leitet seit 2019 das BMBF-Forschungsprojekt „Psychologie unter politischem Diktat und Justiz“ im Verbundprojekt „Seelenarbeit im Sozialismus: Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie (SiSaP)“ an der FH Dortmund. Die Schwerpunkte ihrer Forschung und Lehre sind u.a. Geschichte der Psychologie und ihrer Teildisziplinen (Schwerpunkt 20. Jahrhundert; Nationalsozialismus; SED-Diktatur), Ethik der Psychologie, Politische Psychologie/Friedenspsychologie und Sozialpsychologie. Sie ist Mitglied im Präsidiums-Arbeitskreis „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ des BDP.
Zur Reihe:
Inwieweit wird die Psychologie als Fachrichtung vom politischen und ideologischen Rahmen der Gesellschaft geprägt, in der sie angesiedelt ist? Welche Einflüsse hatte konkret das DDR-System auf die Psychologie und ihre Anwendungsbereiche? Inwiefern unterschied sich psychologische Ausbildung und Praxis innerhalb der DDR im Vergleich zu unserem heutigen System – und wo gab es Gemeinsamkeiten? Und inwieweit wurde die Psychologie in der DDR politisch instrumentalisiert? Fragen wie diesen widmet sich die öffentliche Vortragsreihe „Jenseits der Mauer: Psychologie in der DDR“ an der PHB im aktuellen Sommersemester.